Wer braucht Achtsamkeit - und wozu?

Die kürzer zu beantwortende Frage wäre wohl:

Wer kann Achtsamkeit nicht brauchen? ;)


Achtsamkeit kann für Menschen aller Altersgruppen, jedes Lebensentwurfs und jedes Berufsfeldes eine sinnvolle Unterstützung bei der Bewältigung verschiedenster Herausforderungen sein. Wir alle kennen Momente, in denen das Leben uns Aufgaben beschert, die uns vor Herausforderungen stellen oder uns überfordern und vielleicht sogar unbewältigbar erscheinen. Hier kann Achtsamkeit eine Möglichkeit zur gezielten Intervention bieten – allerdings erfordert dies eine gewisse Übung.

“Ich beginne nicht erst, einen Fallschirm zu knüpfen, wenn ich dabei bin aus dem Flugzeug zu springen”, lautet ein Zitat von Jon Kabat-Zinn, dem Begründer der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR).

 

An einem Punkt anzusetzen, an dem ein Achtsamkeitstraining vorbeugend gegen die Auswirkungen von Stress wirkt, ist also der Idealfall. Allerdings bietet Achtsamkeit auch eine gute Möglichkeit zur Erarbeitung von wirksamen Strategien im Umgang mit bereits bestehenden Belastungszuständen und Erkrankungen, sowie zur Rückfallprävention, wie zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben.

Insbesondere auch bei Personen, die viel Verantwortung für Andere tragen (die z.B. in Sozialberufen arbeiten, MitarbeiterInnen zu führen haben oder andere Menschen unterrichten/begleiten,…) kann Achtsamkeit dazu beitragen, einerseits eine höhere Empathiefähigkeit und mehr Kreativität (etwa im Umgang mit Konfliktsituationen) zu entwickeln, aber auch die eigenen Grenzen besser zu erkennen und so zur Entwicklung eines gesünderen Nähe-Distanz-Verhältnisses beitragen.


Bei allem bereits genannten bleibt zu erinnern:

Achtsamkeit ist nicht einfach nur eine Methode, die uns

bei Herausforderungenund Problemen unterstützt.

Achtsam zu sein erlaubt es uns, mit

uns selbst, unserem Leben, unserem Sein in Kontakt zu kommen.


 

Beispielhaft seien hier Zielgruppen angeführt, für die sich Achtsamkeitstraining besonders anbietet:

 

Menschen in tätigkeitsbedingten (starken) Belastungssituationen:
* Unterrichtende, Lehrende, PägagogInnen, Eltern...

* Führungskräfte, ManagerInnen,…

* Coaches, TherapeutInnen, MediatorInnen,…
* In Pflegeberufen und im Sozialbereich arbeitende Menschen

* Studierende, SchülerInnen,…
* etc.

 

Menschen, die mit verschiedenen Krankheitszuständen oder Störungsbildern konfrontiert sind/leben:
* Spannungskopfschmerz
* Migräne
* Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
* Herz- Kreislauferkrankungen
* Diabetes (insbes. Typ 2)
* Burnout, Stresserkrankungen
* Schlafstörungen, Müdigkeits- und Erschöpfungszustände
* verschiedene Formen von Depressionen
* Angst- und/oder Zwangsstörungen“Zwangsstörungen -->
* Suchterkrankungen
* (chronische) Schmerzen
* Krebserkrankungen
* Multiple Sklerose
* Essstörungen
* Hauterkrankungen, Psoriasis,…
* HIV/Aids
* Persönlichkeitsstörungen (bipolare Störungen, Schizophrenie, Borderline)
* geistige und körperliche Leistungs- und Antriebsschwäche
* geschwächtes Immunsystem und damit höhere Infektanfälligkeit
* etc.

 

Menschen, die ihr allgemeines Wohlbefinden/ihre Lebensqualität verbessern und Krankheiten vorbeugen möchten, z.B. durch:
* bessere Emotionsregulation, mehr Ausgeglichenheit
* höheres Konfliktlösungspotenzial
* mehr Empathiefähigkeit
* mehr Kreativität
* gesündere / evtl. höhere Belastbarkeit
* besseres Einschätzen der persönlichen Grenzen
* Reduktion von allgemeinen Ängsten, Unsicherheiten,…
* etc.


Achtsamkeit bietet sich generell Menschen an,

die nach einer Möglichkeit suchen, den Herausforderungen des Alltags

auf eine möglicherweise andere, als

die bisher gewohnte Art und Weise zu begegnen.


und: Achtsamkeitsübungen sind kein Allheilmittel und in manchen Lebenslagen unter Umständen (unbegleitet) nicht zu empfehlen!

(--> was Achtsamkeit NICHT ist)